Fragen zu Filmscannern allgemein und Installationshinweise

Mit welchen Filmscannern kann man ganze Filmrollen scannen?

Es gibt viele Anwender, die ganze Filmrollen in ihren Archiven haben, die sie ungerne in kleine Streifen zerschneiden möchten, nur damit sie überhaupt gescannt werden können. Auch lassen viele Anwender ihre Filme vom Labor nur ungerne beschneiden, weil dabei sehr häufig Fehler passieren. Mit welchen Filmscannern lassen sich unbeschnittene Kleinbild-Filmrollen digitalisieren ohne sie in Stücke zerschneiden zu müssen?

Die Filmscanner Reflecta RPS 10M und Reflecta CrystalScan 7200 sind die einzigen, die eine Filmrolle verarbeiten können (der RPS automatisch, der Crystal Scan manuell). Damit sind diese beiden Filmscanner-Modelle die einzigen, die von Haus aus ganze Filmrollen auf einmal verarbeiten können. Für den Nikon Super Coolscan 5000 ED gibt es als optionales Zubehör für teures Geld den Filmrollenadapter SA-30 bzw. den Nikon SA-21-30, mit dem man Kleinbild-Filmrollen bis zu einer Länge von 40 Bildern einziehen kann. Der Filmrollen-Adapter von Nikon ist zwar eine saubere Lösung, kostet jedoch mehr als ein entsprechender Reflecta Filmscanner, der die automatische Filmrollenzufuhr von Haus aus integriert hat.

Als Alternative zum Filmscanner-Kauf empfehlen wir Ihnen unseren Scan-Service. Wir scannen ganze Filmrollen am Stück mit Hilfe des oben beschriebenen Nikon Super Coolscan 5000 ED und Filmrollenadapter SA-30, so dass die Filme nicht beschnitten werden müssen.

Welche Filmscanner eignen sich zum Scannen von Kodachrome-Bildern?

Kodachrome-Filme haben die Eigenschaft, dass sie im Prinzip aus drei Schwarz-Weiß-Schichten bestehen und die Farbe erst nachträglich hinzukommt. Diese Eigenschaft, die hohe Auflösung und Feinkörnigkeit sowie die besonderen, brillianten Farben machen das Scannen von Kodachrome-Vorlagen zu einer besonderen Herausforderung für jeden Filmscanner. Auf unserer Seite Scannen von Kodachrome-Filmen haben wir die Besonderheiten und Probleme beim Scannen von Kodachromes detailliert beschrieben.

Man kann zwar jedes Kodachrome mit jedem Diascanner digitalisieren, das Ergebnis ist jedoch oft nicht zufriedenstellend, zum Teil sogar mangelhaft. Sehr zufriedenstellende Ergebnisse haben wir nur mit dem Nikon Scanner Super Coolscan 9000 ED gemacht. Nur der Nikon LS-9000 ist in der Lage Kodachromes einwandfrei und in einer Qualität, die eines Kodachrome-Filmes würdig ist, zu digitalisieren. Da dieser Nikon Super Coolscan 9000 ED längst nicht mehr hergestellt wird und selbst gebrauchte Geräte extrem teuer und selten zu bekommen sind empfehlen wir für Kodachromes unseren Kodachrome Scan-Service.

Andere Consumer-Scanner sind hauptsächlich für das Scannen von normalen Dias und Negativen ausgelegt. Sie können zwar Kodachrome-Filme scannen, liefern aber meist ein nicht zufrieden stellendes Ergebnis. Abhilfe schafft die Scan-Software SilverFast Ai Studio, die spezielle Filter und Einstellungen für Kodachrome-Filme inne hat. Am besten sollte man dann seinen Scanner mit einem Kodachrome IT-8 Target kalibrieren. Da es auf der ganzen Welt jedoch nur noch ein paar wenige Kodachrome-Targets gibt, sind diese sündhaft teuer.

Gibt es bei Filmscannern Plopping-Probleme?

Wer gerahmte Dias hat und diese mit einem Diaprojektor an die Wand projiziert kennt das Problem des Ploppens. Das Dia hat zum Beispiel eine leichte Wölbung zur Lampe hin und erwärmt sich durch das heiße Licht der Projektionsleuchte. Ab einer gewissen Temperatur stülpt sich das Dia von alleine um und ploppt zur anderen Seite. Dabei geht die ursprüngliche Fokusierung verloren und das Dia erscheint unscharf auf der Leinwand. Sehr gute Projektoren führen eine erneute automatische Scharfstellung nach dem Ploppen durch, um dieses Problem zu beheben.

Gibt es ähnliche Probleme bei Filmscannern? Ein Filmscanner arbeitet schließlich wie ein Projektor mit einer Lampe, nur dass am anderen Ende keine Leinwand steht sondern sich ein CCD-Chip befindet. Um ein Kleinbild auf eine mehrere Quadratmeter große Wandfläche zu vergrößern ist eine enorme Leuchtleistung notwendig; daher werden in Projektoren starke Lampen eingesetzt, um dem Bild genügend Helligkeit zu verleihen. Bei einem Diascanner muss die Projektion jedoch nur auf eine kleine Sensorzeile erfolgen; dazu ist keine starke Lichtquelle notwendig; oftmals kommen in Filmscannern nur LEDs zum Einsatz, die überhaupt keine nennenswerte Wärme verursachen.

Ein Ploppen kann man natürlich auch bei einem Dia-Scanner nicht ausschließen, wenn sich ein gewölbtes Dia in einem labilen Zustand befindet. Das typische, fast selbstverständliche Ploppen infolge der hohen Lampentemperatur kann bei einem Filmscanner jedoch nahezu vollständig ausgeschlossen werden.

Welchen Nachteil hat eine Glasbühne beim Scannen?

Ein Filmscanner hat gegenüber einem Flachbettscanner den wesentlichen Vorteil, dass das Filmmaterial direkt durchleuchtet wird, also keine Glasflächen dazwischen sind. Bei einem Flachbettscanner mit Durchlichteinheit liegt das Positiv oder Negativ auf einer Glasplatte auf; eine weitere Glasplatte befindet sich oben an der Durchlichteinheit.

Eine Glasfläche hat bei einem Scanner mehrere Nachteile: Auf ihr können sich Staub und Schmutz ablagern. Auch Fingerabdrücke und Kratzer auf einer der Glasflächen können hinterher auf dem Scan zu sehen sein. Bei einem hochauflösenden Scan ist die Scanzeit entsprechend lange; bei langer Beleuchtung kann sich eine Glasplatte erwärmen und somit das darauf oder darunter liegende Positiv/Negativ leicht verziehen. Selbst minimalste Wärme-Verformungen wirken sich stark negativ auf die Scanqualität aus. Und schließlich treten an jeder Glasfläche unerwünschte Reflexionen auf, auch wenn man sehr teures optisches Glas verwendet. Störende Newton-Ringe lassen sich zwar mit Anti-Newton-Gläsern bekämpfen, aber oftmals können Sie nicht 100%ig vermieden werden.

Für einige Filmscanner-Modelle gibt es dennoch optionale oder serienmäßige Glasbühnen. Diese verwendet man zum Beispiel für exotische Filmformate. Wer nicht gerade einen 16mm Filmhalter hat, legt die entsprechende Vorlage einfach in eine Glasbühne. Auch Filmbruchstücke und unsauber beschnittene Positive oder Negative lassen sich mit Hilfe einer Glasbühne scannen. Der Hauptvorteil einer Glasbühne liegt jedoch im Umgang mit gewellten oder gewölbten Filmen: Da ein Filmscanner nur auf einen Punkt fokusieren kann, führt eine starke Wölbung zwangsläufig zu Unschärfebereichen. Um einen gewölbten, gerollten oder gewellten Filmstreifen in einer planen Ebene zu scannen, presst man ihn zwischen zwei Glasplatten und nimmt die Nachteile der Glasbühne gerne in Kauf.

Welchen Vorteil hat ein Filmscanner gegenüber einem Flachbettscanner mit Durchlichteinheit?

Ein Flachbettscanner gehört heutzutage schon fast zur Standard-Ausstattung eines Heim-PC-Arbeitsplatzes. Flachbettscanner gibt es bereits ab 50 Euro im Sonderangebot; es gibt jedoch auch teure Modelle, die eine Durchlichteinheit integriert haben, so dass man nicht nur Aufsichtsvorlagen (Papier) sondern auch Durchsichtsvorlagen (Positive, Negatige) damit scannen kann. Spart man sich durch die Anschaffung eines solchen Gerätes einen zusätzlichen Film-Scanner?

Der Hauptunterschied zwischen einem Flachbettscanner mit Durchlichteinheit und einem Filmscanner ist, dass beim ersteren der Film auf eine Glasplatte aufgelegt und gescannt wird, während beim zweiteren der Film direkt durchleuchtet wird. Da jede Glasplatte einen negativen Einfluss auf die Abbildungsleistung eines optischen Gerätes hat, haben Filmscanner bautechnischerseits bereits einen entscheidenden Vorteil gegenüber Flachbettscannern. Störeffekte wie Newton-Ringe und Unschärfe durch gewölbte Vorlagen infolge der Erwärmung der Glasplatte kennen Filmscanner nicht bzw. nur wenn glasgerahmte Dias eingeführt werden.

Ein wichtiger Unterschied ist die Auflösung. Während Flachbettscanner mit nominalen Auflösungen von 3200 oder gar 6400 dpi auftrumpfen erreichen sie in der Praxis mit ihrer Durchlichteinheit zumeist nur 1600 dpi, während gute Filmscanner, die zum Beispiel 4000 dpi versprechen, in der Praxis auch 3800 dpi erreichen. Ein effektiver 1600 dpi Scan liefert ein Bild mit gerade mal 3 Megapixel; damit ist der Scan eines Flachbettscanners mit Durchlichteinheit fast jeder modernen Einsteiger-Digitalkamera unterlegen. Sehr gute Filmscanner holen aus einer Kleinbild-Vorlage bis zu 20 Megapixel heraus. Ähnlich krass ist der Unterschied bei Mittelformaten: Während ein sehr guter Filmscanner aus einer 6x6 Vorlage bis zu 80 Millionen Pixel herausholt, erzeugt ein Flachbettscanner mit 1600 dpi keine 14 Megapixel. Die Durchlichteinheit eines Flachbett-Scanners holt also aus einem Mittelformat weniger Informationen heraus als ein Film-Scanner aus einem Kleinbild. Der ganze Vorteil des Mittelformates geht also verloren.

Ein weiterer Vorteil für Filmscanner ergibt sich aus dem Dichteumfang: Die Hauptaufgabe von Flachbettscannern ist das Scannen von Aufsichtsvorlagen, also reflektierenden Vorlagen, die einen sehr kleinen Dichteumfang haben. Um sämtliche Details von Filmmaterial wiedergeben zu können ist jedoch ein Dichteumfang in der Größenordnung von 3 erforderlich, den nur sehr gute Film-Scanner erreichen. Die Folge eines zu kleinen Dichteumfanges ist wenig Zeichnung in den Schattenbereichen und in den hellen Lichtern.

Fehlermeldung bei USB 2.0 Anschluss

Beim Anschluss meines Filmscanners an einen USB-Port des Rechners erhalte ich die Fehlermeldung: "Hochgeschwindigkeits USB-Gerät an Nicht-Hochgeschwindigkeits-USB-Schnittstelle angeschlossen". Die Fehlermeldung kann auch etwas anders lauten, zum Beispiel wenn ein zusätzlicher USB-Hub verwendet wird.

Zunächst sei gesagt, dass es sich dabei nicht um eine Fehlermeldung handelt sondern lediglich um eine Warnung. Sie bedeutet, dass der Scanner eine schnelle USB 2.0 Schnittstelle hat während der Rechner bzw. der Hub nur eine langsame USB 1.1 Schnittstelle besitzt. Die verschiedenen USB-Standards sind jedoch untereinander kompatibel; es ist also kein Problem ein USB 2.0 Gerät an eine USB 1.1 Schnittstelle anzuschließen.

Bei Filmscannern wirkt sich der Anschluss an einer USB-1.1 Schnittstelle nachteilig auf die Scan-Geschwindigkeit aus. Die über die Schnittstelle zu übertragende Datenmengen sind zum Teil enorm, so dass der Zeitunterschied spürbar wird. Man vergleiche dazu die Übertragungsraten der einzelnen USB-Schnittstellen auf unserer Seite über Schnittstellen. So kann zum Beispiel die Übertragung eines Kleinbild-Scans mit 4000 dpi Auflösung, bei dem ca. 60 Megabyte an Daten anfallen, bei USB 2 genau eine Sekunde dauern, während bei USB 1.1 mindestens 40 s anfallen. Dieser Unterschied ist spürbar, zumal es sich um theoretische Werte handelt; in der Praxis wird niemals die maximal mögliche Datenübertragungsrate erreicht.

Warum wird ein Filmscanner nicht erkannt?

Es kann vorkommen, dass ein Filmscanner, der korrekt nach Bedienungsanleitung installiert wurde, dennoch vom Rechner nicht erkannt wird, obwohl er richtig angeschlossen ist. Für ein solches Problem gibt es keine Musterlösung, aber eine wichtige Vorgehensweise, die man auf alle Fälle testen sollte:

Aus unerklärlichem Grunde kommen verschiedene Geräte miteinander in Konflikt, wenn Sie alle über USB an den Rechner angeschlossen sind. Oftmals funktioniert ein Scanner tadellos, aber sobald ein Drucker via USB hinzugeschaltet wird, verweigert der Scanner seinen Dienst (oder umgekehrt). Um die Fehlersuche einzuschränken sollte man sämtliche USB- und Firewire-Geräte abstecken und die Inbetriebnahme nur mit dem angeschlossenen Filmscanner durchführen.

Wenn der Scanner alleine funktioniert und man einen Konflikt zum Beispiel mit dem Drucker, einem MP3-Player-Interface oder einer Digitalkamera-Verbindung detektiert hat, hilft unter Umständen das Wechseln von USB auf Firewire, falls vorhanden, oder die Neuinstallation bzw. ein Treiberupdate des anderen Gerätes.

Kann ein Filmscanner an einen USB-Hub angeschlossen werden?

Im Prinzip macht ein USB-Hub nichts anderes als aus einer USB-Schnittstelle am Rechner deren 4 oder 6 zu machen. Somit können an einem einzigen USB-Port mehrere USB-Geräte gleichzeitig betrieben werden. Allerdings sind viele Probleme mit solchen Hubs bekannt. Ein Problem ist zum Beispiel, dass die Einzelgeräte nicht ausreichend mit Strom versorgt werden bzw. dass die Datenübertragung darunter leidet.

Prinzipiell spricht nichts gegen die Inbetriebnahme eines Film-Scanners an einem USB-Hub. Wenn es bei der Installation oder während des Betriebes Probleme gibt, sollte man jedoch den Scanner testweise direkt an den Rechner anschließen, ehe man einen Hardware-Defekt im Scanner vermutet.

Wichtige Hinweise zur Installation eines Filmscanners

Das Installations-Procedere ist bei fast allen Filmscannern und auch anderen Peripherie-Geräten am PC dasselbe: Software installieren, Gerät anschließen, Gerät einschalten, automatische Treiberinstallation, fertig. Und dennoch liegt genau in dieser Reihenfolge für viele Anwender ein großes Problem, so dass sie sich selbst in unnötige Schwierigkeiten bringen. Es gab nämlich gute alte Zeiten, in denen man ein Gerät an den Rechner anschließen konnte, ohne dass dabei etwas passierte. Danach installierte man die Software mit dem zugehörigen Treiber und das Gerät war betriebsbereit.

Unter den aktuellen Windows-Betriebssystemen hat sich dies insofern geändert, als dass das Betriebssystem automatisch erkennt, wenn eine neue Komponente an den Rechner angeschlossen wird. Es sucht dann selbst nach einem geeigneten Treiber oder stellt den User vor eine schwierige Auswahl u.s.w.

Bei den meisten Geräten ist es heutzutage unabdinglich, dass zuerst die Scanner-Software vollständig installiert wird und erst dann der Scanner an den Rechner angeschlossen und eingeschaltet wird. Dann erst erkennt Windows das neue Gerät automatisch und findet von selbst den richtigen Treiber. Die Hersteller unternehmen viel, um dem Käufer diese strikte Vorgehensweise klar zu machen: ausführliche Hinweise im Handbuch, Kurzinstallationshinweise, zusätzliche Aufkleber auf der Schnittstelle, Hinweise im Installationsprogramm u.s.w. Dennoch überlesen viele Anwender sämtliche Warnhinweise und stehen dann vor einem nicht funktionsfähigen Filmscanner. Da hilft nur: Handbuch lesen und von vorne anfangen.

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