Glossar Scanner, Digitalkameras, Bildbearbeitung

Grundbegriffe und Fachausdrücke rund ums Thema Scannen, Digitalfotografie und Bildbearbeitung


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RAL-Farben

Im industriellen Bereich gibt es über 2000 fest definierte RAL-Farben, die auch in den meisten Grafikprogrammen zur Verfügung stehen. Wer sich von einem Maler eine Wand streichen oder von einem Schlosser ein Geländer lackieren lässt gibt die verwendete Farbe immer als RAL-Farbe an.

Raster-Bilder

Gerasterte Bilder zeichnen sich durch ein regelmäßiges oder unregelmäßiges Raster von Punkten unterschiedlicher Form und Dichte aus. Im privaten Bereich spielen Rasterbilder am Bildschirm oder Drucker so gut wie keine Rolle. In Printmedien kommen jedoch Rasterbilder häufig zum Einsatz. Die Bilder einer Tageszeitung oder Bushaltestellenplakate sind stets gerastert.

Bei Raster-Bildern wird zum Beispiel durch eine höhere Punktedichte ein dunklerer Farbton erzeugt. Bei Schwarz/Weiß-Rasterbildern werden durch gezielt angeordnete schwarze und weiße Punkte unterschiedliche Grautöne erzeugt. Die scheinbare Erhöhung der Farbtiefe bei Rasterbildern geht auf Kosten der Auflösung.

Rasterweite

Als Rasterweite bezeichnet man die Anzahl der Rasterpunkte pro cm. Eine Rasterweite von 120 L/cm (Linien pro Zentimeter) entspricht einer Auflösung von 300 dpi.

Rasterwinkel

Raster können regelmäßige oder unregelmäßige Strukturen haben. Bei einer regelmäßigen Struktur gibt der Rasterwinkel die Richtung einer Rasterlinie zur Senkrechten an. Bei einem einfarbigen Rasterdruck beträgt dieser Winkel in der Regel 45° oder 135°. Bei einem Mehrfarbdruck sind die Rasterwinkel unterschiedlich von Grundfarbe zu Grundfarbe. Durch unterschiedliche Rasterwinkel vermeidet man störende Moiré-Effekte.

Raumwinkel

Der Raumwinkel berechnet sich aus der Fläche eines Kugeloberflächen-Segments geteilt durch das Quadrat des Radius der Kugel. Er wird in Steradiant (Abkürzung sr) angegeben. Analog zum ebenen Winkel, wo der Vollkreis mit 2 π rad angegeben wird, ist beim Raumwinkel der Vollwinkel 4 π sr. Während ein ebener Winkel von 1 rad einem Winkel von ca. 65° entspricht, entspricht ein Raumwinkel von 1 sr einem Öffnungswinkel von ca. 65°. Ein Raumwinkel von 1 sr schneidet aus einer Kugel mit Radius 1 m eine Oberfläche von 1 m² heraus.

Ausführliche Informationen zu diesem Thema sind auf unserer Seite über Fotometrie zu finden.

Referenzfarbraum

Beim Umgang mit Digitalbildern kommen unterschiedliche Eingabegeräte (Filmscanner, Auflichtscanner, Digitalkamera) und Ausgabegeräte (Bildschirm, Tintenstrahldrucker, Vierfarbdruckmaschine) zum Einsatz, die alle in einem eigenen geräteabhängigen Farbraum arbeiten und mit Farbfehlern behaftet sind. Um diese Geräte zu kalibrieren und zu profilieren werden deren Farbfehler gegenüber einem geräteunabhängigen Referenzfarbraum bestimmt und in Form eines ICC-Profils beschrieben. Ein geräteunabhängiger Referenzfarbraum ist zum Beispiel der Lab-Farbraum, der sich am Wahrnehmungsvermögen des menschlichen Auges orientiert.

Ausführliche Informationen zu diesem Thema gibt es auf unserer Webseite Einführung ins Farbmanagement.

Reflexion

Als Reflexion bezeichnet man in der Optik die Spiegelung eines Lichtstrahles an einer reflektierenden Oberfläche. Dabei gilt das Reflexionsgesetz, nämlich dass der Einfallswinkel gleich dem Ausfallswinkel ist. Bei der Reflexion von Gegenständen an einem Spiegel entsteht ein Bild des ursprünglichen Gegenstandes; man spricht daher auch von Gegenstandspunkt und Bildpunkt. Je nach Abbildung kann der Bildpunkt entweder reell oder virtuell sein. Reelle Bilder können von einem Schirm oder von einem Sensor aufgefangen werden.

An einer spiegelnden Oberfläche gilt immer das Reflexionsgesetz, und zwar an jedem einzelnen Punkt für jeden einzelnen Lichtstrahl. Dies hat zur Folge, dass unterschiedliche Spiegelformen ganz unterschiedliche Bilder liefern, siehe dazu zum Beispiel den Hohlspiegel oder den Wölbspiegel. Reflexionseffekte können bewusst verwendet werden, um Licht zu sammeln oder zu streuen; allerdings gibt es in Kamera-Objektiven auch störende Reflexionseffekte, die man manchmal nicht verhindern kann.

Ausführliche Informationen zu diesem Thema sind auf unserer Seite über Strahlenoptik im Kapitel Reflexion zu finden.

Reflexionsgrad

Tritt eine elektromagnetische Welle auf ein anderes Medium, so wird ein Teil der Wellenintensität reflektiert (Reflexion), ein weiterer Teil wird absorbiert (Absorbtion) und ein weiterer Teil wird durchgelassen (Transmission). Der Reflexionsgrad = Reflektierte Wellenintensität / Wellenintensität vor dem Medium Reflexionsgrad ρ beschreibt den Quotienten zwischen reflektierter Wellenintensität IR und der Wellenintensität vor dem Medium I0. Er hat einen Wert zwischen 0 und 1; ein Wert von 0 bedeutet, dass kein Teil der Strahlung Summe aus Transmissionsgrad, Reflexionsgrad und Absorptionsgrad = 1 vom Medium reflektiert wird; ein Wert von 1 bedeutet, dass die komplette Strahlung reflektiert (gespiegelt) wird.

Die nicht reflektierte Strahlung wird entweder durchgelassen (Transmissionsgrad τ) oder absorbiert (Absorptionsgrad α). Die Summe aus Transmissionsgrad τ, Reflexionsgrad ρ und Absorptionsgrad α ergibt den Wert 1.

Beispiel: Trifft Sonnenlicht auf eine leicht verspiegelte Glasplatte (z.B. Autoscheibe), dann kann man alle drei Phänomene gleichzeitig beobachten: Ein Teil des einfallenden Sonnenlichtes wird reflektiert und blendet den Betrachter; ein weiterer Teil wird durchgelassen (transmittiert) so dass es hinter der Glasscheibe hell ist, und ein weiterer Teil der Sonnenenergie wird absorbiert, so dass sich die Glasscheibe aufheizt.

Ausführliche Informationen, Herleitungen, Formeln und Beispiele zu diesem Thema sind auf unserer Webseite Dichte und Dichteumfang bei Scannern zu finden.

Rendering

Unter dem Begriff Rendering versteht man die wirklichkeitsnahe Wiedergabe von dreidimensionalen Objekten auf Bildschirmen oder Druckern. Es gibt zahlreiche Rendering-Programme, von kostenlosen Freeware-Tools bis zu professionellen High-End-Tools, die z.B. in der Filmbranche verwendet werden.

Beim Rendering von Objekten wird auf diese eine realistische Oberfläche projiziert und eine oder mehrere virtuelle Lichtquellen stellen das Objekt in eine natürlich wirkende räumliche Umgebung. Natürliche Effekte wie Reflexionen, Schatten und indirekte Beleuchtungen werden berücksichtigt.

RGB-Farbraum

Der RGB-Farbraum ist der gängige Farbraum, der bei Computer-Bildschirmen, Digitalkameras und Scannern verwendet wird. RGB bedeutet rot, grün und blau. Aus diesen drei Grundfarben werden sämtliche Farbtöne im RGB-Farbraum durch unterschiedlich intensive Überlagerung gemäß einem additiven Farbmodell gebildet. Die 100%ige Überlagerung von rot und grün ergibt zum Beispiel gelb, die 100%ige Überlagerung aller drei Grundfarben ergibt weiß.

Mehr zum Thema Farben, Farbmodelle und Farbmischung gibt es auf unserer Seite Licht, Farben und Farbmodelle.

RLE Kompression

Bei der RLE Komprimierung (Run Length Encoding) werden immer wiederkehrende Wiederholungsmuster ein einziges Mal zusammen mit der vorkommenden Anzahl gespeichert. Dieses Kompressionsverfahren eignet sich besonders bei Bilddateien mit einer kleinen Farbpalette, zum Beispiel Internet-Bilder. Mit dem RLE-Verfahren kann zum Beispiel eine ganze Zeile bestehend aus 500 gelben Pixeln mit der einfachen Beschreibung "500 mal gelb" gespeichert werden. Siehe auch Begriff LZW-Kompression.

ROC Farbrestauration

ROC ist eine Abkürzung für Restauration Of Colors. Es handelt sich um ein Korrekturverfahren der Firma Applied Science Fiction. ROC ist ein effektives Verfahren zur Farbrestauration von alten verblassten und vergilbten Bildern. Solches fast schon Mülleimer-reifes Filmmaterial kann mit ROC in beeindruckender Weise wieder aufgefrischt werden. ROC ist jedoch kein Verfahren, das man bei jedem Bild anwenden kann. Strandaufnahmen mit blauem Meer und blauem Himmel zum Beispiel werden durch ROC extrem verfremdet.

Bei der ROC Farbrestauration handelt es sich um ein reines Software basiertes Verfahren. ROC ist in vielen Scanprogrammen bereits integriert und kann über einen Parameter nuanciert werden. ROC gibt es jedoch auch als Plug-In für gängige Bildbearbeitungsprogramme.

Ausführliche Informationen und Beispiele zu verschiedenen Korrekturverfahren sind auf unserer Webseite Korrekturverfahren zu finden.

Rollfilm 120/220

Unter einem Rollfilm 120 oder Rollfilm 220 versteht man einen Mittelformat-Film für Mittelformat-Kameras. Mittelformat-Filme gibt es heutzutage nur noch als 120er bzw. 220er Rollfilm. Es handelt sich um eine unperforierte Filmrolle mit einer festen Breite von 60 mm. Die Länge beträgt ca. 120 mm bzw. 220 mm.

Auf dem kompletten 120er Film ist ein Papierstreifen angeklebt, auf dessen Rückseite sich Ziffern mit Bildnummern befinden. Bei älteren Mittelformat-Kameras waren diese Nummern durch ein kleines rotes Fenster an der Rückseite zu sehen, um nach einer Aufnahme den Film entsprechend weiterzuspulen. Die effektive Filmlänge eines 120er Rollfilmes beträgt ca. 80 mm; die größere Länge ergibt sich dadurch, dass der Papierstreifen am vorderen und hinteren Ende übersteht, so dass man beim Einlegen des Filmes in die Kamera nicht die Filmfläche berühren kann. Beim 220er Rollfilm ist der Papierstreifen nicht auf den ganzen Film, sondern nur am vorderen und hinteren Ende angebracht. Dadurch ergibt sich bei gleicher Spulendicke eine größere Filmlänge und der Film liegt planer in der Kamera. Allerdings gibt es nur wenige Filmsorten als Rollfilm 220.

Die Anzahl der Bilder, die sich mit einem 120er bzw. 220er Rollfilm machen lassen hängt von der Kamera bzw. vom verwendeten Bildformat ab. Beim Standard 6x6-Format passen 12 Bilder auf eine 120er Filmrolle, beim kleineren 6 x 4,5 Format sind es 16 Bilder, und bei den größeren Formaten 6x7, 6x8 und 6x9 bringt man 10 bzw. 9 bzw. 8 Bilder auf eine Filmrolle. Beim Rollfilm 220 verdoppeln sich diese Zahlenwerte ungefähr.

RTF-Format

RTF bedeutet Rich Text Format, zu deutsch ungefähr reichhaltiges Textformat. Das von Microsoft entwickelte Textformat ist ein unabhängiges Format für formatierte Texte, wie sie jedes Textverarbeitungssystem erzeugt. Anders als in einem bloßen ASCII-Textformat werden im Rich Text Format zusätzliche Informationen zum Text gespeichert, zum Beispiel die eingestellte Schriftgröße oder Fett- und Kursiv-Formatierung. Das RTF-Format ist ein unabhängiges Textformat, d.h. in RTF gespeicherte Dokumente können von anderen Anwendungen eingelesen und weiterverarbeitet werden.

Rückprojektionsbildwand

Lichtbildwände werden in der DIN 19045 Teil 4 in vier verschiedene Bildwandtypen eingeteilt. Eine Bildwand vom Typ R reflektiert nicht das auf sie eintreffende Licht sondern lässt es durch (Transmission), so dass das Bild auf der anderen Seite der Leinwand entsteht. Eine derartige Bildwand besteht aus mehreren Schichten, die den gewünschten Transmissionseffekt erzielen.

Nähere Informationen zu diesem Thema gibt es auf unserer Webseite über Bildwandtypen.


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