Digitalkamera Canon PowerShot S40

Ist eine Digitalkamera, die außer fotografieren auch Filme aufnehmen kann, Programm-, Zeit- und Blendenautomatik hat, zugleich aber mit verschiedenen Sounds für die Bestätigung des Auslösers oder zum Einschalten der Kamera den Benutzer entzückt, eher eine Profikamera oder ein aufgepepptes Spielzeug für Erwachsene?

Die Haupt-Ausstattungsmerkmale

Bei der Canon PowerShot S40 handelt es sich um eine echte 4 Megapixel-Kamera, die Bilder mit einer echten Auflösung von bis zu 2272 x 1704 Pixeln liefert. Ich betone das Wort "echt", da z.B. Fuji mit seinen Modellen auf die doppelte Auflösung kommt, der CCD-Sensor jedoch nur die halbe Auflösung hat, also Interpolationsverfahren eingesetzt werden. Bei Canon hat der CCD-Sensor echte 4,1 Millionen Pixel.

Canon PowerShot S40

Die Kamera hat ein 3-fach Zoomobjektiv, d.h. im Kleinbildformat können Brennweiten zwischen 35 und 105 mm eingestellt werden. Auf der Rückseite der Kamera zeigt ein 1,8" großer LCD-Monitor das aktuelle Bild des Suchers bzw. die fertig geschossenen Fotos an. Gespeichert wird auf CompactFlash-Karten, von denen eine 16 MByte große Karte mitgeliefert wird.

Wie bei Canon üblich, verbindet man die Kamera mit dem PC über die USB-Schnittstelle. Dazu gibt es Canon-eigene Software, jedoch kann auch Fremdsoftware verwendet werden, u.a. können die Bilder über einen TWAIN-Treiber direkt in Adobe®'s Photoshop® geladen werden.

Die Kamera läuft mit einem Lithiumionen-Akku; ein entsprechendes Ladegerät ist im Lieferumfang enthalten. Enthalten ist auch das USB-Anschlusskabel sowie ein weiteres Kabel zum Anschluss der Kamera an einen Fernseher.

Funktionalität und Bedienung der Kamera

Bei den Canon Ixus-Modellen bin ich der festen Überzeugung, dass jeder, dem man die Kamera in die Hand drückt, sofort gute Fotos schießen kann. Die Ixus-Modelle kann man bedienen, ohne auch nur einmal in die Anleitung zu schauen. Dies kann ich bei der PowerShot S40 nicht mehr behaupten; Wie schaltet man die Kamera überhaupt ein, ist die erste Frage, die sich ein Neuling stellt.

Im Prinzip ist das Einschalten einfach und elegant gemacht: Man öffnet die Objektivklappe und die Kamera nimmt ihren Betrieb auf, d.h. das Objektiv fährt aus seiner Ruhekammer heraus. Wirklich elegant gemacht, spart Canon sich so einen weiteren Knopf an der ohnehin schon mit Knöpfen voll bestückten Rückseite der Kamera. Dennoch wäre mir ein einfacher Ein/Aus-Knopf wie bei der Ixus lieber.

Wer einfach nur das eine oder andere Foto mit der PowerShot S40 schießen will, muss im Prinzip nur wenige der zahlreichen Knöpfe bedienen: Das obere Drehrad stellt man auf Automatik, die Umschaltwippe stellt man entweder auf den Aufnahmemodus oder auf den Wiedergabemodus. Im Aufnahmemodus braucht man dann noch den Auslöser, mehr im Normalfall nicht.

Im Wiedergabemodus kann man einzelne Bilder zoomen, den Zoomausschnitt verschieben oder sich eine Inhalt mit jeweils 9 Bildern auf dem Display anzeigen lassen. Während man bei der Digital Ixus das Betrachten und Zoomen der Bilder mit 4 Tasten (zoom in, zoom out, nach links, nach rechts) erledigen konnte, benötigt man bei der PowerShot S40 nun 5 Tasten (eine zusätzliche zum Wechseln in den Inhaltsmodus). Wo liegt der Fortschritt, liebes Canon-Entwickler-Team?

Über die Menü-Taste kommt man in ein Kontext-abhängiges Menü, d.h. je nachdem, ob man gerade ein Foto schießt oder nur Fotos betrachtet, ändert sich das Menü. Dieses ist aber wie bei Canon gewohnt intuitiv und kinderleicht zu bedienen.

Die Gimmicks, die in die Kamera eingebaut sind, kann man Gott sei Dank abschalten. Es ist zwar sicher eine Freude und ein Partygag, wenn die Kamera auf einmal witzige Geräusche macht, wenn man ein Bild gemacht hat, aber auf Dauer sind solche Funktionen nervend und sogar störend. Die Kamera ist viel zu gut für solche Spielereien.

Während ein Foto-Amateur vielleicht statt der Programmautomatik mal ein spezielles Motivprogramm für ein Portrait oder eine Landschaftsaufnahme auswählt, erfreut sich der Profi der Möglichkeit, die Zeit oder die Blende automatisch einstellen zu lassen, um besondere Bildeffekte zu erzeugen. Im Normalfall macht die Automatik jedoch in jeder Situation hervorragende Bilder; da gibt's nichts zu Meckern.

Die Bildqualität

Wenn mich die PowerShot S40 in einem Punkt absolut überzeugt, dann ist es die Bildqualität. Ich wiederhole nochmals, dass man im Normalfall mit der Programmautomatik in jeder Lebenssituation sehr gute Bilder bekommt; Auf die manuellen Einstellungen kann man also getrost verzichten.

Mit ihren 4 Megapixeln liefert die Canon PowerShot S40 natürlich hochauflösende, gestochen scharfe Bilder. Dies kommt besonders dann heraus, wenn man Landschaftsaufnahmen macht. Aber auch in Räumen macht die Kamera hervorragende Bilder.

Was mich besonders beeindruckt ist der starke Blitz, dem man so eine hohe Leuchtkraft wegen seiner kleinen Größe zunächst gar nicht zutrauen würde. Bei der Canon Digital Ixus habe ich immer das Problem, dass Leute, die ich in einer dunklen Raumecke (z.B. in einer Kneipe) fotografiere, zwar hell erleuchtet sind, diese jedoch aus einem schwarzen Hintergrund herausstrahlen. Oftmals füllt der Blitz nicht einmal das gesamte Motiv, so dass die Ränder schwarz werden.

Nicht so bei der Powershot S40: Der Blitz reicht ca. 5 m weit und füllt wirklich das ganze Motiv aus, d.h. auch die Ecken werden noch hell belichtet. Natürlich trägt dazu auch das sehr gute Objektiv mit der Lichtstärke F2,8-4,9 bei. Damit kann man auch bei leichtem Dämmerlicht noch ohne Blitz sehr gute Aufnahmen machen.

Weitere Spielereien

Die PowerShot S40 kann auch kleine Filme aufnehmen. Dabei schrumpft die Auflösung natürlich gewaltig: Maximal 320 x 240 Bildpunkte hat ein Bild eines Filmes bei einer Frequenz von 15 Bildern pro Sekunde. Die kleinen Filmchen, die man mit der Kamera drehen kann, sehen am Bildschirm in einem kleinen Fenster erstaunlich gut aus.

Dennoch kann ich mit dieser Funktion eigentlich wenig anfangen, denn zum richtigen Filmen eignet sich die Kamera nicht, schon alleine wegen der Speicherbegrenzung nicht. Dennoch ist man gut bedient, wenn man weiß, dass man zu Hause oder auf einer Party mal das eine oder andere Highlight schnell als Film in den Rechner bringen kann.

Als Spielerei empfinde ich auch die Möglichkeit, einen Ton oder gar eine Sprechnachricht aufzuzeichnen. Ist ja in Ordnung, wenn ich zu einem Bild unbedingt eine Nachricht speichern will, wo ich zum Beispiel das Foto gemacht habe. Aber Sprachnachrichten nimmt ja auch mein Handy auf, welches ich ohnehin immer dabei habe. Aber vielleicht kann meine Digitalkamera eines Tages ja auch noch telefonieren...

Eine viel wichtigere Spielerei als die Filmfunktion ist die Serienbildfunktion. Bis zu 5 Bilder pro Sekunde nimmt die PowerShot S40 auf. Diese Funktion ist besonders dann sinnvoll, wenn man zum Beispiel ein Gruppenbild macht und möchte genau den richtigen Zeitpunkt erwischen, wo alle lachen und die Augen aufhalten.

Die Software und Bildbearbeitung

Hat man seine Speicherkarte mal voll mit Bildern, überträgt man die Fotos direkt auf seinen Rechner. Mit dem mitgelieferten USB-Kabel geht das ganz einfach: Sobald man die Kamera an den Rechner anschließt startet automatisch die Software ZoomBrowser, mit der man auf komfortable Weise die Bilder von der Kamera in den Rechner laden kann.

Die Software bietet jedoch noch mehr: Man kann auch Bilder vom Rechner auf die Kamera übertragen. Wozu soll das gut sein? Canon liefert ein zweites Kabel mit, mit dem man die Kamera direkt an einen Fernseher anschließen kann und so die auf der Speicherkarte abgespeicherten Fotos im Wohnzimmer im Grossformat anschauen kann. Ob die Bilder mit der Kamera selbst geschossen wurden oder woanders her stammen, ist der Kamera ziemlich egal; angezeigt wird auf dem Fernseher, was auf die Speicherkarte gespielt oder fotografiert wird.

Über den PC lässt sich die Kamera auch fernsteuern; der wichtigste Punkt ist wohl das Löschen aller Bilder auf einmal nach dem Herunterladen.

Begeistert bin ich von dem mitgelieferten Programm PhotoStitch, mit welchem man Panoramabilder erzeugen kann: Man fotografiert einfach mehrere Teilbilder eines großen Panoramas und das Programm fügt diese automatisch zu einem riesigen Panoramabild zusammen. Selbstverständlich kann man PhotoStitch auch dazu verwenden, um mehrere Scans zu einem großen Bild zusammenzufügen.

Hin und wieder lade ich die Photos auch direkt in Adobe®'s Photoshop®, vor allem wenn ich nach dem Schießen der Fotos ohnehin gleich vorhabe, sie weiterzubearbeiten, z.B. auf ein bestimmtes Format zu verkleinern.

Fazit

Kommen wir zu einem Fazit und zurück zur Eingangsfrage, ob Spielzeug oder Profikamera. Die Canon PowerShot S40 hat sowohl Funktionen, die sie eher zu einem Spielzeug machen, als auch Features, die man nur in hochwertigen Kameras findet. Aufgrund ihres hohen Preises (hinzu kommt noch der Preis für eine größere Speicherkarte) kann man die Kamera jedoch nicht mehr als Spielzeug betrachten.

Die Kamera besticht durch ihre hervorragende Bildqualität, die sie auch liefert, wenn man keine weiteren Einstellungen vornimmt. In Sachen Bedienung ist die Kamera gegenüber den früheren Modellen wegen der gewachsenen Funktionsvielfalt etwas komplizierter geworden.

Die Canon PowerShot S40 ist ideal für Fotografen, die auf eine gute Bildqualität wert legen und die kein Riesen-Ungetüm einer Kamera mit sich schleppen wollen. Denn die PowerShot S40 ist immer noch sehr handlich und passt in jede Jackentasche. Natürlich gibt es die Canon Digital Ixus, die sogar in eine Hemdtasche passt; diese hat jedoch eine geringere Auflösung, eine schlechtere Bildqualität und ist weniger geeignet für richtig gute Urlaubsfotos.

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