Testbericht Filmscanner Reflecta CrystalScan 7200

Im Februar 2005 brachte reflecta mit dem Crystal Scan 7200 einen Nachfolger für den bewährten CrystalScan 3600 auf den Markt. Bewährt sage ich deshalb, weil der Reflecta CrystalScan 3600 der erste Low-Cost-Filmscanner auf dem Markt war, der Scans in guter Qualität mit der ICE Staub- und Kratzerkorrektur-Technologie fabrizierte. Damit stand erstmals Einsteigern eine Funktionalität zur Verfügung, die bis dato nur professionellen, teuren Geräten vorbehalten war.


In unserem Filmscanner-Shop ist der Reflecta CrystalScan 7200 erhältlich.

Der Crystal Scan 3600 zeichnete sich bereits durch eine hohe effektive Auflösung von ca. 3300 dpi aus; das ist ein hoher Wert gemessen an der Nominalauflösung von 3600 dpi. Der Nachfolger Crystal Scan 7200 suggeriert dem Anwender nun eine sensationelle Auflösung von 7200 dpi. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass die optische Auflösung bei 3600 dpi bleibt; es hat sich nur die Schrittweite des Schrittmotors halbiert, so dass in Transportrichtung 7200 dpi erreicht werden sollen. Das nützt dem Anwender jedoch relativ wenig, zumal eine effekte Auflösung von 3300 dpi für das Scannen von Kleinbild-Filmen völlig ausreicht.

Es hat sich also fast nichts geändert gegenüber dem Vorgängermodell. Der neue CrystalScan 7200 wird praktisch zum selben Preis angeboten wie das alte Modell. Die Bedienung ist gleich und die Eigenschaften sind ähnlich; Wie bereits beim Vorgängermodell ist beim CrystalScan 7200 Handarbeit angesagt, d.h. es gibt keinen automatischen Filmtransport. Dias müssen also einzeln eingelegt werden und Filmstreifen müssen manuell an die richtige Position verschoben werden. Dafür erhält der Anwender ein sehr gutes Gerät mit ICE Staub- und Kratzerkorrektur, GEM Filmkornglättung und ROC Farbrestaurierung.

Ausstattung, Zubehör und Leistungsdaten des Filmscanners

Beim reflecta CrystalScan 7200 erhält man für einen sensationell günstigen Preis ein Komplettpaket zum Scannen seiner gerahmten Dias und Filmstreifen. Gescannt werden können sowohl Positive als auch Negative, Farbbilder und Schwarz-Weiß-Bilder, also praktisch jegliches Kleinbild-Filmmaterial. Der CrystalScan 7200 kommt ohne zusätzliche Filmadapter aus, d.h. gerahmte KB-Dias oder Filmstreifen werden direkt in den Scanner eingeführt; man benötigt also keine zusätzlichen Adapter oder Filmhalter, hat also keine Verschleißteile.

Der Reflecta CrystalScan 7200 mit geschlossener Frontklappe

Der Scanner wird als Komplettpaket ausgeliefert. Dazu gehören sämtliche Anschlusskabel, Scan-Software und natürlich ein Handbuch. Man bekommt also alles, was man zum Digitalisieren seiner Kleinbild-Dias oder Negative benötigt, und das finde ich lobenswert bei einem Scanner in dieser niedrigen Preisklasse.

Der Reflecta CrystalScan 7200 ist ein sehr kompakter Filmscanner mit den kleinen Maßen von 278 x 169 x 70 mm; er ist also kleiner als ein Blatt Papier und wiegt gerade mal 1 kg. Die kleine Bauweise ist möglich, da der Scanner keinerlei Transportmotoren für Filmstreifen benötigt. Und damit sind wir auch schon beim Hauptmerkmal des CrystalScan 7200: Im Gegensatz zu seinem Konkurrenten aus dem eigenen Hause, dem RPS 7200 Professional (siehe unser Testbericht) zieht der CrystalScan keine Filmstreifen automatisch ein und kann somit auch keinen Negativstreifen auf einmal scannen. Vielmehr muss der Benutzer den Filmstreifen manuell einlegen und das zu scannende Bild auf dem Vorlagenhalter positionieren. Dass das eine (Un-)menge an Zeit und Arbeit kostet kann man sich denken.

Wer diese Handarbeit in Kauf nimmt bekommt dafür eine Menge Filmscanner für sein Geld: Der CrystalScan digitalisiert Kleinbild-Filmmaterial mit einer Auflösung bis zu 7200 dpi und vermag sogar Bilddateien mit 48 Bit Farbtiefe zu erzeugen. Die maximale Dichte beträgt 3,2; der Dichteumfang des Scanners liegt also unter 3. Das diese Werte theoretischer Natur sind und in der Praxis nicht erreicht werden, habe ich auch bei zahlreichen anderen Filmscannern bereits festgestellt, ist also nicht weiter verwunderlich; Als Lichtquelle kommt eine weiße und eine Infrarot-LED-Reihe zum Einsatz. Der Infrarot-Strahl wird für das ICE Staub- und Kratzer-Korrekturverfahren benötigt: Die Infrarot-Lichtquelle tastet das eingelegte Bild nach Unebenheiten (Kratzer, Fingerabdrücke, Staubpartikel) ab, erkennt diese und ermöglicht der Scan-Software die Korrektur dieser Bildstörungen. Zum ICE³-Verfahren, das der CrystalScan 7200 integriert hat, gehört ferner die ROC Farbrestauration, die alten vergilbten Bildern wieder zu neuer Frische hilft, sowie das GEM Filmkornglättungsverfahren.

Der Scanner verfügt über eine schnelle USB 2.0 Schnittstelle, so dass einer schnellen Übertragung von großen Datenmengen, die man bei der maximalen Auflösung von 7200 dpi erhält, nichts im Wege steht. Ein USB 2 Kabel ist im Lieferumfang enthalten.

Installation und Inbetriebnahme

Beim Kauf eines reflecta Crystal Scan 7200 fällt einem zunächst positiv auf, dass man einen kleinen handlichen Karton mit Tragegriff bekommt, in dem alles drin ist: Scanner, Netzteil, USB-Anschlusskabel sowie eine CD mit der Scan-Software CyberView. Außerdem erhält man ein kleines Handbuch in deutscher und zahlreichen anderen Sprachen. Auf 20 Seiten wird einem übersichtlich und leicht verständlich erklärt, wie man den Scanner auf welchem Computer mit welchem Betriebssystem installiert und wie man schnell zu seinem ersten Scan kommt.

Wichtig ist bei der Installation, dass man zuerst Photoshop® und dann erst die Scanner-Software installiert, falls man direkt aus Photoshop® heraus scannen möchte. Erst nach der Installation darf man den Scanner einschalten; darauf wird man auch durch einen Aufkleber auf der Scanner-Rückeite hingewiesen. Vorbildlich! Und wer den Aufkleber trotzdem nicht beachtet, der wird vom Installationsprogramm nochmals darauf hingewiesen, dass der Scanner erst nach der Software-Installation eingeschaltet werden darf. Da kann eigentlich nichts mehr schief gehen. Normalerweise würde ich jetzt dem Scanner ganz negativ ankreiden, dass sich der Einschaltknopf an der Geräterückseite befindet; man muss also immer etwas tasten, bis man ihn endlich findet. Bei einem so kleinen Gerät kann man damit jedoch leben.

Meine Installation unter Windows XP war in wenigen Minuten erledigt; danach konnte der Filmscanner angeschlossen werden und der erste Scan durchgeführt werden.

Scannen von gerahmten Dias

Das Scannen von gerahmten Kleinbild-Dias finde ich eine ganz einfache Sache: Zuerst öffnet man die Scannerabdeckung, um mit einem kleinen Knopf die integrierte Filmhalter-Klappe zu öffnen. Dann legt man das Dia ein, schiebt es bis zum Anschlag und schließt die Filmklappe wieder durch einfaches Zudrücken bis sie einrastet. Eine im Filmhalterdeckel integrierte Feder hält das eingelegte Dia fest in seiner Position. Sodann kann man mit dem Scannen (Vorschau erstellen, Einstellungen machen, Hauptscan starten) beginnen.

Das Dia ist durch die Filmhalter-Klappe fest eingespannt.

Das hört sich nun einfach, schnell und bequem an; und in der Tat benötigt man nur ein paar Handgriffe, um ein gerade gescanntes Dia herauszunehmen und das nächste einzulegen. Das Einlegen ist auch insofern eine sichere Angelegenheit, als dass man nicht Gefahr läuft, aus Versehen die Filmschicht zu berühren, da man das Dia bequem an seinem Rahmen anfassen und einschieben bzw. herausziehen kann.

Nach einigen Zig oder Hundert Dias wird das ständige Öffnen der Abdeckklappe, das Entriegeln der Filmhalterklappe und das Öffnen dieser doch etwas zur Last - weniger wegen der dafür benötigten Zeit als vielmehr wegen der Umstände und der Anzahl der Handgriffe, vor allem wenn man das Einlegen eines Dias von anderen Scannern her kennt, zum Beispiel beim Reflecta RPS 7200 (siehe mein Test-bericht über dieses Gerät): Zu scannendes Dia in den Schlitz an der Scanner-Vorderseite einstecken und fertig. Zum Herausnehmen Knopf drücken und Dia entnehmen. Da merkt man natürlich deutlich, dass man bei einem Crystal_Scan weniger Komfort genießt als bei so manch anderen Filmscanner. An das Stapel-Scannen von gerahmten Dias mit einem 4er- oder 5er-Diahalter darf ich da gar nicht erst denken! Dass die beiden Verschlüsse mehr und mehr ausleiern, je mehr sie in Gebrauch sind, ist ein Manko, aber der CrystalScan 7200 ist auch nicht für größere Mengen von Dias ausgelegt.

Und dennoch schlägt der reflecta CrystalScan7200 beim Scannen von gerahmten Dias so manches teurere Konkurrenzmodell: Auf die Filmauflage können nämlich gerahmte Dias von nahezu beliebiger Dicke gelegt werden. Die über 3 mm dicken doppelglasgerahmten Dias können problemlos auf die Filmauflage gelegt und mit der Filmhalterklappe fixiert werden; An solchen dicken Teilen scheitert so mancher Scanner mit Filmhalter. Auch das Einlegen von extrem dünnen Dias ist überhaupt kein Problem.

Vorgang Dauer
Scanner-Kalibrierung 0:12 min
Vorschau 0:17 min
Scan mit 3600 dpi Auflösung 1:45 min
Scan mit 3600 dpi Auflösung (ICE eingeschaltet) 2:40 min
Scan mit 7200 dpi Auflösung 3:55 min
Scan mit 7200 dpi Auflösung (ICE eingeschaltet) 7:45 min

Zu den obigen Scan-Zeiten ist zu sagen, dass ich optionale Funktionen wie Auto-Belichtung oder automatische Scharfstellung stets eingeschaltet habe. Scan-Zeiten für minimale Einstellungen finde ich nicht sehr aussagekräftig. Und die Scan-Zeiten steigen bekanntlich je mehr Korrekturen und Filter man einschaltet.

Mit dem Reflecta CrystalScan 7200 scannt man normalerweise mit 7200 dpi Auflösung, hat ICE eingeschaltet und einige weitere Filter aktiv. Die durchschnittliche Scanzeit beträgt dann mehr als 10 Minuten. Das ist eine sehr sehr lange Zeit! Selbst wenn man schnell das Dia wechselt schafft man gerade mal 5-6 Dias pro Stunde. Für ein Diamagazin ist man also abendelang oder gar wochenlang beschäftigt. In Sachen Geschwindigkeit ist der CrystalScan 7200 also ein langsamer Scanner - nicht empfehlenswert.

Wer gelegentlich ein paar Dias scannen möchte, der fährt mit dem CrystalScan 7200 ganz gut. Für das Digitalisieren einer kompletten Diasammlung (z.B. mehr als 1000 Stück) ist das Gerät hingegen nicht empfehlenswert. Es dauert einfach zu lange!

Scannen von Filmstreifen, Filmrollen und losen Bildern

Das Scannen von Kleinbild-Filmstreifen funktioniert zunächst genau gleich wie das Scannen von Kleinbild-Dias: Man öffnet die Scannerabdeckung, entriegelt die Filmhalter-Klappe, öffnet diese dann vorsichtig und schiebt den Negativstreifen über das Vorschaufenster. Da die Filmhalterung immer von unten etwas beleuchtet ist, fällt das genaue Justieren des Filmstreifens leicht. Dennoch fiel mir an dieser Stelle der gravierende Unterschied zu den meisten anderen Filmscannern auf: Der Negativstreifen oder Positivstreifen (beides kann verarbeitet werden) wird nicht etwa automatisch eingezogen oder in einem Der eingelegte Negativstreifen kann links und rechts des Scanners beliebig weit hinausragen. Filmhalter exakt justiert, der dann wiederum eingezogen wird; Nein, der Filmstreifen muss in der Tat manuell eingelegt und das zu scannende Bild exakt über der Filmbühne positioniert werden. Das ist natürlich umständlich und zeitraubend. Aber ich habe ja bereits in der Einleitung erwähnt, dass man beim CrystalScan etwas mehr Handarbeit betätigen muss als bei anderen Film-Scannern.

Dennoch hat das manuelle Einlegen von Filmstreifen auch einen Vorteil: So ist der Crystal_Scan_7200 einer der wenigen Scanner auf dem Markt, der Filmrollen beliebiger Länge verarbeiten kann. Die überschüssige Filmrolle ragt nämlich links und rechts des Scanners einfach heraus. Aber diese Spezialität dürfte die wenigsten Käufer interessieren.

Das Einlegen der Filmstreifen ist jedoch permanent mit der Gefahr verbunden, dass man Fingerabdrücke auf den Film bringt, vor allem wenn man kurze Filmstreifen oder Einzelbilder verarbeitet. In diesem Fall empfehle ich unbedingt das Tragen von Baumwoll-Handschuhen und das Verwenden einer speziellen Pinzette mit abgeflachten Schaufeln. Schließlich wäre es zu schade, wenn man seinen Filmstreifen quasi vor dem letzten Einsatz noch verschmutzt oder gar zerstört.

Natürlich vermisst man beim Digitalisieren von ganzen Negativstreifen einen automatischen Einzug sowie die Möglichkeit, den ganzen Filmstreifen im Stapelmodus zu verarbeiten. Vor allem wer grössere Mengen von Negativstreifen digitalisieren will, muss sich des Aufwandes für jedes einzelne Bild im Klaren sein.

Große Probleme machen gewellte oder gewölbte Filmstreifen, wie man sie oftmals vom Labor zurück erhält. Da die Filmstreifen nicht richtig eingespannt werden können, führt dies zwangsweise zu unscharfen Scans. Dagegen kann man mit diesem Scanner nichts machen. Ein ganz großes Manko, denn einen richtig gewölbten Filmstreifen kann man auch nicht mehr richtig glatt pressen.

Vorgang Dauer
Scanner-Kalibrierung 0:12 min
Vorschau 0:19 min
Scan mit 3600 dpi Auflösung 2:40 min
Scan mit 3600 dpi Auflösung (ICE eingeschaltet) 3:45 min
Scan mit 7200 dpi Auflösung 4:45 min
Scan mit 7200 dpi Auflösung (ICE eingeschaltet) 8:15 min

Zu den obigen Scan-Zeiten ist zu sagen, dass ich optionale Funktionen wie Auto-Belichtung oder automatische Scharfstellung stets eingeschaltet habe. Scan-Zeiten für minimale Einstellungen finde ich nicht sehr aussagekräftig. Und die Scan-Zeiten steigen bekanntlich je mehr Korrekturen und Filter man einschaltet. Dass die Scanzeit für ein Negativ größer ist als für ein Positiv ist normal, das ist bei allen Film-Scannern der Fall.

Filmstreifen scannt man mit diesem Scanner normalerweise mit 7200 dpi und eingeschaltetem ICE. Schaltet man noch weitere Korrekturfilter hinzu steigen die Scanzeiten auf weit mehr als 10 Minuten an. Da man für das exakte Positionieren des Filmstreifens und für den Vorschauscan auch noch einige Zeit benötigt, schafft man gerade mal einen Scan in einer Viertelstunde. Das ist sehr langsam! Für einen typischen Filmstreifen mit 4 Bildern benötigt man also eine volle Stunde. Der Reflecta RPS 7200 schafft hinegegen einen 4er Filmstreifen in ca. 20 Minuten, und macht dies voll automatisch. Ein professioneller Scanner wie der Nikon SuperCoolscan 5000ED macht diesen Job in 5 Minuten voll automatisch! Wer also größere Mengen von Negativen auf Filmstreifen scannen möchte, dem kann ich vom Reflecta CrystalScan 7200 nur abraten. Die Arbeit ist extrem zeitaufwändig und sehr mühevoll.

Aufgrund der sehr langen Scanzeiten und des aufwändigen Handlings ist der Reflecta CrystalScan 7200 nicht zum Digitalisieren seiner kompletten Negativsammlung geeignet. Man bedenke, dass man für das Scannen eines 36er Filmes ca. 9 Stunden benötigt! Der Scanner eignet sich also vielmehr zum gelegentlichen Scannen von Negativen.

Scan-Software für den Reflecta CrystalScan 7200

Reflecta liefert den CrystalScan 7200 mit einer hauseigenen Scan-Software CyberView aus. Optional erhältlich ist die Scan-Software SilverFast vom deutschen Hersteller Lasersoft Imaging. SilverFast gibt es in unterschiedlichen Versionen: SE, SE Plus, Ai Studio und Archive Suite. Im folgenden beschreiben wir die unterschiedlichen Software-Versionen für den Reflecta CrystalScan 7200.

Scan-Software CyberView

Zur Scan-Software CyberView X von Reflecta: Zunächst muss ich bemerken, dass die Software äußerst stabil läuft und während meiner Testphase nicht ein einziges Mal abgestürzt ist; das ist nicht selbstverständlich bei Scan-Programmen. Dass man bei einem Filmscanner in dieser Preisklasse keine Profi-Scansoftware erwarten darf ist klar. Was bietet also die CyberView X Software beim Reflecta Crystal Scan 7200?

Das Programm ist sehr übersichtlich aufgebaut und nicht mit Buttons und Reglern überfrachtet. So findet man sich sehr schnell auf der Benutzeroberfläche zurecht und auch ein Neuling im Bereich des Scannens kommt sehr schnell zu seinem ersten Scan. Wer eine Anleitung dazu benötigt kann sich entweder in dem 20-seitigen mitgelieferten Benutzerhandbuch schlau machen oder man bedient sich der PDF-Version, die zugleich die Online-Hilfe darstellt.

In der Scan-Software kann der genaue Filmtyp oder nur ein generischer Film eingestellt werden; Es sind also einige Farbprofile in der Software untergebracht, so dass man bessere Farben erhält, wenn man den Filmtyp exakt einstellt? Die Einstellungen für Auflösung und Scanbereich lassen sich sehr bequem in der Scan-Software durchführen. Allerdings muss man beim Neustart der Software immer wieder von vorne beginnen.

So manche Benutzerdialoge sind leider nicht ganz einfach zu verstehen. Wenn man zum Beispiel beim Einstellen von ROC Farbrestauration zuerst auf Übernehmen und dann auf Schließen klicken muss ist das für die meisten Windows-Benutzer sehr ungewöhnlich; ein simpler OK-Button ist weit mehr verbreitet. So wie dieses Beispiel hat die Software einige kleine Schwächen. Die Software hat aber auch einige Stärken, die ich nicht erwartet hätte: So bietet sie neben den üblichen Farbkorrekturen wie Helligkeit und Kontrast auch die Möglichkeit, die Gradationskurve und die Tonwertkurve zu verändern, an. Das ist nicht selbstverständlich bei einer einfachen Scansoftware. Auch zu bemerken ist, dass man innerhalb eines Bildes mehrere Scan-Rahmen setzen kann, so dass diese hintereinander automatisch gescannt und nummeriert werden; dieses Feature kenne ich bislang nur von der Profi-Software SilverFast.

Die automatische Dateinummerierung ist sehr praktisch, wenn man eine Serie von Bildern scannt. Allerdings ist dieses Feature noch nicht ausgereift, denn man muss immer wieder manuell einen Zähler nachstellen. Auch nicht ausgereicht ist das Dialog-Handling: Scannt man zum Beispiel mit 7200 dpi Auflösung, dann wird einem mit einem Fortschrittsbalken der Fortschritt des Scan-Vorganges vorgegaukelt. Allerdings verschwindet dieser Balken nach Erreichen der 100% Marke, und man meint, der Scan sei fertig. Da taucht aber etliche Sekunden später ein neuer Fortschrittsbalken auf und das ganze geht von vorne los. Man weiß also nie so richtig, wann ein Scan wirklich fertig ist.

Insgesamt besticht CyberView X durch seine Übersichtlichkeit und Einfachkeit. Die Software hat einige kleine Schwächen aber auch einige Stärken. Für einen Filmscanner in dieser Preisklasse ist die Software aber ausreichend und akzeptabel. Einsteiger kommen mit der Software sehr schnell zurecht; fortgeschrittene User stoßen hingegen sehr schnell an ihre Grenzen, da sie einfach zu wenig Einstellmöglichkeiten für gute Scans bietet.

Abhilfe schafft der Betrieb des Reflecta CrystalScan 7200 mit der SilverFast Scan-Software, siehe dazu die folgenden Kapitel.

Scan-Software SilverFast SE

Für einen geringen Aufpreis erhält man den CrystalScan 7200 mit der Scan-Software SilverFast SE. SilverFast SE ist eine abgespeckte Version der professionellen Scan-Software SilverFast Ai Studio der Firma Lasersoft Imaging. Und auch wenn SilverFast SE nur eine abgespeckte Version der Profiversion ist, bietet sie sehr viel mehr Einstellmöglichkeiten als reflectas Scansoftware CyberView, liefert eine deutlich bessere Bildqualität und bietet dem Benutzer ein besseres Handling an. Lasersoft Imaging entwickelt diese Scansoftware seit Zig Jahren. Die Bildverarbeitungsalgorithmen sind so gut und ausgereift, dass sie aus dem Scanner einfach mehr herausholen wie jede andere Scan-Software.

SilverFast SE bringt im Vergleich zur Standard Scan-Software so erhebliche Vorteile, dass wir beim Kauf des Reflecta CrystalScan 7200 unbedingt zum Bundle mit SilverFast SE raten.

Das Feedback zahlreicher Kunden bestätigt dies Jahr für Jahr. Die Verbesserung im Handling und in Sachen Bildqualität, die man für den kleinen Aufpreis für die SE-Version erhält, ist beträchtlich. Mehr Informationen zur SilverFast-Software gibt es auf unserer Fragen & Antworten Seite zu SilverFast.

Scan-Software SilverFast SE Plus

Die oben beschriebene und empfohlene Scan-Software SilverFast SE gibt es auch in einer Plus-Version. Der wesentliche Unterschied zwischen beiden Versionen ist, dass die SE Plus-Version Multi-Exposure unterstützt. Dabei wird ein Dia oder ein Negativ zwei Mal mit unterschiedlichen Belichtungen abgetastet; aus den beiden Scans wird ein optimales Bild berechnet. Durch Multi-Exposure erhält man bei vielen Vorlagen eine deutlich bessere Bildqualität.

Multi-Exposure ist ein Feature, das nur positive Auswirkungen auf das Scannen hat. Als Besitzer der SilverFast SE Plus Version schaltet man Multi-Exposure in der Regel immer ein. Bei vielen Dias bringt es eine deutliche Steigerung des Kontrastumfanges und damit eine Verbesserung der Bildqualität; bei anderen Dias bleibt es ganz einfach ohne Wirkung.

Ausführliche Informationen und Beispiele zu Multi-Exposure gibt es auf unserer SilverFast-Seite unter dem Kapitel Multi-Exposure. Der Aufpreis der SE Plus Version im Vergleich zur SE Version beträgt nur ca. 40 €, aber dieser Betrag lohnt sich sehr!

Einsteiger und Fortgeschrittene erzielen mit dem Reflecta CrystalScan 7200 unter Einsatz der SilverFast SE Plus 8 Scan-Software zufriedenstellende Ergebnisse. Die Vebesserung im Vergleich zur Reflecta Standard-Software ist beträchtlich!

Professionelle Scan-Software SilverFast Ai Studio

Wer aus seinem Reflecta Crystalscan 7200 best mögliche Bildergebnisse erzielen möchte, der sollte diesen Scanner mit der professionallen Scan-Software SilverFast Ai Studio von Lasersoft Imaging betreiben. Lasersoft Imaging entwickelt diese Scansoftware seit Zig Jahren für Hunderte unterschiedliche Scanner-Modelle und kann sich daher getrost als Weltmarktführer im Bereich der Scansoftware bezeichnen.

SilverFast Ai Studio ist eine professionelle Scansoftware mit unzähligen Einstellmöglichkeiten für sehr gute Scans. Professionelle Tools wie Gradationskurven oder Tonwerteinstellung und unzählige Filter, wie man sie z.B. von Photoshop® her kennt, sind in SilverFast Ai Studio enthalten. SilverFast Ai Studio zeichnet sich ferner durch extrem gute Bildverarbeitungsalgorithmen aus, die aus dem Scanner einfach mehr herausholen als Standard-Algorithmen in einer einfachen Scan-Software. Auch die oben beschriebene Multi-Exposure Funktion gehört zum Funktionsumfang von SilverFast Ai Studio.

Der Hauptvorteil von SilverFast Ai Studio ist jedoch die IT-8 Farbkalibrierung. Mit Hilfe eines IT-8 Targets wird der Scanner farblich kalibriert, so dass er natürliche, echte Farben liefert. Während man mit einem unkalibrierten Scanner jeden Scan aufwändig nachbearbeiten muss, entfällt dieser Schritt bei einem kalibrierten Scanner, da Farbfehler des Scanners einmal korrigiert werden. Anstatt z.B. 1000 Dias einzeln nach dem Scannen im Bildbearbeitungsprogramm farblich zu korrigieren macht man dies mit Hilfe der IT-8 Farbkalibrierung einmal für alle 1000 Dias zusammen. Das spart natürlich eine Menge Zeit und Nerven! Mehr Informationen zur SilverFast-Software gibt es auf unserer Fragen & Antworten Seite zu SilverFast.

SilverFast Ai Studio zeichnet sich durch die IT-8 Farbkalibrierung, professionelle Einstellmöglichkeiten und eine erhebliche Verbesserung der Bildqualität aus. Die Software ist einem jeden zu empfehlen, der Wert auf eine gute Bildqualität legt.

Die Scan-Software SilverFast Ai Studio ist ungefähr genauso teuer wie der CrystalScan 7200 selbst. Aber die Kombination eines einfachen Scanners mit einer hochwertigen Software ist besser als die Kombination eines guten Scanners mit einer schlechten Software. In unserem Online-Shop gibt es den Reflecta CrystalScan 7200 im Bundle mit SilverFast AI Studio.

Fazit zur Scan-Software

Der Reflecta CrystalScan 7200 in Verbindung mit der Scansoftware CyberView ist nicht empfehlenswert, wie wir auch weiter unten im Kapitel Bildqualität noch sehen werden. Für einen geringen Aufpreis erhält man den Crystal Scan 7200 mit der sehr guten Scansoftware SilverFast SE und hat somit ein gutes Paket aus Scanner und Software. Für einen nochmals geringen Aufpreis gibt es die Software SilverFast SE Plus, die dank Multi Exposure deutliche Bildverbesserungen bringt. Natürlich ist das Non-Plus-Ultra die Ai Studio Version von SilverFast, vor allem wegen der IT-8 Farbkalibrierung, aber die schlägt preislich auch ordentlich zu Buche.

So kommen wir letztendlich zur Empfehlung den Reflecta CrystalScan 7200 mit der Software SilverFast SE Plus zu betreiben. Man erhält eine sehr gute Scan-Software, die sehr leicht zu bedienen ist, eine beträchtliche Steigerung der Bildqualität bringt und ganz nebenbei auch noch eine Geschwindigkeitssteigerung beim Scannen bewirkt.

In unserem Online-Shop ist der Reflecta CrystalScan 7200 mit SilverFast SE Plus im günstigen Bundle erhältlich.

Die Bildqualität des Reflecta CrystalScan 7200

Kommen wir zum wichtigsten Punkt, zur Qualität der Scans. Mit einer Auflösung von 7200 dpi und einer Farbtiefe von 48 Bit sollten sich doch ansehnliche Digitalbilder erzeugen lassen! Zunächst muss ich einmal lobenswert bemerken, dass reflecta die maximale Dichte Dmax nur mit 3,2 angibt. Das ist ein ehrlicher Wert, der zwar für viele Anwendungen ausreicht, aber bei vielen Bildern zu erheblichen Verlusten führt. Lobenswert deshalb, weil die meisten Hersteller heutzutage nur noch theoretische Dichteumfänge von 4,8 angeben, also ein Wert der sich lediglich aus der maximalen Farbtiefe und A/D-Umwandlung ergibt.

Natürlich hat mich erst einmal brennend interessiert, welche Auflösung der reflecta Crystal Scan 7200 wirklich bringt und ob sich die halbsogroße Schrittweite des Transportmotors wirklich positiv auf die Auflösung auswirkt. Der Scan eines USAF Testcharts soll zeigen, wie viele Dots per Inch effektiv rauskommen. Betrachten wir das USAF Testchart, so stellen wir fest, dass sämtliche Elemente der Gruppe 5 eindeutig dargestellt werden, d.h. die jeweils drei horizontalen und vertikalen schwarzen Balken Ein Auflösungstest ergibt beim Reflecta CrystalScan 7200 eine effektive Auflösung von 3300 dpi. unterscheiden sich eindeutig vom weißen Hintergrund. Betrachten wir das Element 6.1 so kann man noch gut die Kontrastunterschiede der drei Balken zum grauen Zwischenbereich erkennen. Beim Element 6.2 sind aber nur noch ganz feine Kontrastunterschiede in vertikaler Richtung, also in Transportrichtung, zu erkennen. Die gegenüber dem Vorgängermodell halbierte Schrittweite in Transportrichtung führt also maximal zu 100 dpi mehr Auflösung.

Dem Element 6.1 entspricht eine Auflösung von 3251 dpi, dem Element 6.2 3649 dpi. Somit gebe ich dem Scanner eine effektive Auflösung von ungefähr 3300 dpi, und zwar sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung. Damit liegen wir ca. 10% unter der optischen Nennauflösung - ein akzeptabler und erfreulicher Wert, denn nur sehr teure Filmscanner liegen in diesem Toleranzbereich, preisgünstigere Modelle erreichen oft nur 50% der Nominalauflösung. Von 7200 dpi in Transportrichtung kann aber keineswegs die Rede sein, das ist also ein reiner Marketing-Gag von reflekta. Somit unterscheidet sich das Gerät in Sachen Auflösung auch nicht von seinem Vorgängermodell.

Um die maximale Auflösung des Gerätes von 3300 dpi zu erreichen muss man mit 7200 dpi scannen. Dabei erhält man Bilddateien mit 70 Megapixeln, die auf der Festplatte 210 Megabyte (bei 48 Bit Farbtiefe sogar 420 Megabyte) einnehmen. Von den 70 Millionen Pixeln sind jedoch nur 14 Millionen echt, die anderen 56 Millionen sind doppelt und dreifach. Gleiches gilt für die Bilddateien: Von den 210 Megabyte bestehen nur ca. 40 Megabyte aus echten Informationen; die übrigen 170 Megabyte beinhalten doppelte Pixel. Das hat den Nachteil, dass man die Festplatte mit übergroßen Dateien füllt und die aufgeblähten Bilddateien nach dem Scannen im Bildbearbeitungsprogramm erst wieder komprimieren muss. Dazu benötigt man bei diesen Bildgrößen einen Hochleistungsrechner und trotzdem viel viel Zeit. Komprimiert man die Bilddateien nicht nach dem Scannen, sind die Digitalbilder kaum handlebar: Wer mag schon einem Freund 2 Gigabyte an Daten schicken, um 10 Bilder zu übertragen? Facebook und co können mit solch großen Bilddateien gar nicht umgehen. Und auch das Anschauen so großer Bilder am Fernseher oder am iPad schlägt fehl, weil die Ladezeiten zu groß sind.

Der Reflecta CrystalScan 7200 hat mit 3300 dpi zwar eine akzeptable Effektivauflösung, aber er liefert extrem aufgeblähte Bilddateien, die nur über einen sehr aufwändigen Nachbearbeitungsprozess von doppelten Pixeln befreit werden können.

Wer das Problem der aufgeblähten Bilddateien umgehen will, dem sei der Reflecta ProScan 7200 empfohlen. Der ProScan 7200 ist deutlich schneller als der Crystal Scan 7200 und liefert keine aufgeblähten Bilddateien.

Zur Beurteilung der Farben und Farbtreue: Die von Reflecta angegebene maximale Dichte von 3,2 lässt auf einen Dichteumfang von 2,7 schließen. Man braucht keinen einzigen Scan zu machen, um daraus zu folgern, dass die Bildqualität nicht berauschend sein wird. Ein Dichteumfang von 2,7 ist viel zu klein für das Scannen von Dias und Negativen. In dunklen Bildpartien (Schatten) und in hellen Bildpartien (Himmel) sind kaum noch Farbabstufungen zu sehen. Da merkt man einfach, dass man es mit einem Einsteigergerät zu tun hat. Betreibt man das Gerät mit der Scan-Software SilverFast SE Plus oder SilverFast Ai Studio, so kann man dank Multi-Exposure eine Erhöhung des Dichteumfanges erzielen.

Leider liefert der Reflecta CrystalScan 7200 auch im normalen Dichtebereich keine guten Farben. Die Farben wirken unecht und bei schweren Lichtsituationen (z.B. Sonnenuntergang) sogar surreal. Die Einstell- und Korrekturmöglichkeiten in der CyberView Scansoftware reichen nicht aus, um akzeptable Scans zu erhalten. Man muss jedes gescannte Bild im Bildbearbeitungsprogramm nachbearbeiten. Das ist leider bei preisgünstigen Scannern so üblich. Abhilfe schafft wiederum die ScanSoftware SilverFast in unterschiedlichen Versionen. Bereits die einfache SE-Version bietet viel mehr Einstellmöglichkeiten um den Scanvorgang so zu steuern, dass man gute Bildergebnisse erzielt. Die SilverFast Ai Studio Version führt vor dem Scannen einmalig eine Farbkalibrierung durch, so dass die Farbfehler des Scanners korrigiert und in einem Profil abgespeichert werden. Man erspart sich dann viele aufwändigen Korrekturen nach dem Scannen im Bildbearbeitungsprogramm.

Hervorragend funktioniert dagegen das ICE Staub- und Kratzerkorrekturverfahren bei Dias und Negativen; das ist eben der große Pluspunkt dieses Diascanners. Staub, Kratzer, Fingerabdrücke oder kleine Fusselchen werden wirkungsvoll auf Kosten der Scanzeit korrigiert. Weniger begeistert hat mich das GEM Filmkornglättungsverfahren. Bei Verwendung von GEM erhält man nicht nur glattere Bilder sondern andere Farben; da vermute ich, dass GEM irgendwie mit der Farbrestauration ROC verkoppelt ist, obwohl sich beide Korrekturverfahren an sich getrennt einschalten und regeln lassen.

Der Reflecta CrystalScan 7200 liefert eine eher schlechte Bildqualität so dass jedes Bild nach dem Scannen in einem aufwändigen Bildbearbeitungsprozess nachbearbeitet werden muss.

Eine gute Bildqualität liefert der Reflecta Crystal 7200 nur, wenn man ihn mit der SilverFast Scan-Software betreibt. Bereits die einfache SE-Version führt zu einer Steigerung der Bildqualität, da man mehr Scaneinstellungen vornehmen kann. Um das Manko des geringen Dichteumfanges etwas ausgleichen zu können, empfiehlt sich das Multi-Exposure Feature von SilverFast, das es aber nur ab der SE Plus Version gibt. Richtig gute Bildqualität erzielt man mit dem Crystal Scan 7200 nur, wenn man ihn mit SilverFast Ai Studio betreibt und vor dem Scannen einmalig eine IT-8 Farbkalibrierung durchführt. Mehr Infos über Farbkalibrierung bei Scannern gibts auf unserer Seite über Scanner-Kalibrierung.

In Verbindung mit der SilverFast Scan-Software liefert der Reflecta CrystalScan 7200 eine gute Bildqualität.

Da viele Besitzer eines Reflecta Crystal Scan 7200 ihren Scanner mit SilverFast betreiben, bieten wir in unserem Online-Shop günstige Bundles sowohl für die SE / SE-Plus-Version als auch für die AI Studio-Version an.

Scan-Geschwindigkeit

Betrachtet man die Tabellen mit den Zeitmessungen in den vorigen Kapiteln, dann macht man die bei Filmscannern üblichen Feststellungen: Das Scannen von Negativen dauert länger als das von Positiven. Schaltet man ICE hinzu, vergrößert sich die Scanzeit beträchtlich. Schaltet man weitere Filter wie GEM oder sonstige Farbkorrekturen hinzu, erhöht sich die Scan-Zeit weiter.

Dass die Scanzeiten bei 7200 dpi Auflösung ins Uferlose ansteigen war zu erwarten. Und da man in der Regel mit der höchsten Auflösung scannt, um das Maximum an Informationen aus dem Dia oder dem Negativ herauszuholen, sind diese Scanzeiten für den Alltag maßgeblich. Die ICE Staub- und Kratzerkorrektur schaltet man in der Praxis immer ein (außer bei Schwarz-Weiß-Bildern), und weitere Filter kommen im Alltag meist auch hinzu. Die Zeit für einen Scan beträgt ungefähr 15 Minuten, rechnet man das Einlegen und Positionieren des Filmes sowie den Vorscan hinzu.

15 Minuten für einen Scan sind eine sehr lange Zeit, zumal man den Scan hinterher noch im Bildbearbeitungsprogramm bearbeiten und komprimieren muss. Bedenkt man, dass man an einem Abend gerade mal 10 Bilder schafft und selbst an einem völlig verregneten Wochenende auch nur ca. 50 Scans schafft, dann wird klar, dass man mit dem Crystal Scan 7200 nur gelegentlich ein paar Bilder scannt, aber nicht seine Dia- oder Negativsammlung archiviert.

Der Reflecta Crystal Scan 7200 ist ein sehr langsamer Scanner. Er eignet sich nicht für die Archivierung einer Dia- oder Negativsammlung, sondern ist vielmehr dazu da, gelegentlich ein paar Fotos in den PC zu bringen.

Eine gewisse Geschwindigkeitssteigerung ist durch die SilverFast-Software ab der Version 8 erzielbar, denn die neue SilverFast Software nutzt Mehrprozessorsysteme bzw. mehrere Kerne eines Prozessors gezielt aus, um die Bildberechnungen zu beschleunigen.

Gewährleistung

Reflecta beschränkt die Gewährleistung für den CrystalScan 7200 auf 6000 Scan-Vorgänge. Ein Scan-Vorgang kann ein Index-Scan, ein Vorscan oder ein Hauptscan sein. Wählt man in der Scan-Software für den Hauptscan die Option Mehrfachbelichtung (Multi-Exposure) aus, so wird das eingelegte Bild zwei Mal abgetastet und der Scan-Zähler erhöht sich entsprechend um 2. Gleiches gilt für Mehrfachscans. Im Herbst 2018 wurde diese Gewährleistungs-Beschränkung durch reflecta aufgehoben.

Zusammenfassung, Fazit

Der Reflecta CrystalScan 7200 ist ein einfacher Filmscanner für Einsteiger und anspruchslose Fotografen. Wegen seiner extrem langsamen Scangeschwindigkeit, seiner schlechten Bildqualität und seiner aufwändigen Handhabung ist er nicht für das Archivieren einer Dia- oder Negativsammlung geeignet sondern vielmehr zum gelegentlichen Scannen von ein paar Bildern.

Betreibt man den Scanner mit der SilverFast Scan-Software ab der Version 8 so erhält man eine signifikante Steigerung der Bildqualität und auch eine Steigerung der Scangeschwindigkeit (abhängig vom verwendeten Rechner). In unserem Online-Shop gibt es Reflecta Scanner in unterschiedlichen Konfigurationen. Den CrystalScan 7200 empfehlen wir als Bundle mit SilverFast SE Plus um akzeptable Bildergebnisse zu erzielen.

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